Flüchtlinge in Biebertal (Programm 2016)

Die Gemeinschaftsunterkunft in Rodheim besteht nun gut anderthalb Jahre. Dass sich viele Flüchtlinge in Biebertal bereits heimisch fühlen, ist dem großen Engagement der ehrenamtlichen Helfer*innen und der freundlichen Aufnahme der Biebertaler Bevölkerung zu verdanken!

Bisher hat sich die Biebertaler Politik nur wenig mit den Problemen und der Integration der Flüchtlinge beschäftigt, da die Verantwortung für die Gemeinschaftsunterkünfte dem Landkreis obliegt. Mittlerweile wurde seitens der Gemeinde aber immerhin ein Ansprechpartner für die Ehrenamtlichen benannt.

Wir möchten uns aktiv für die Menschen, die bei uns Zuflucht finden, einsetzen und schlagen einen halbjährlichen runden Tisch vor, um im Dialog Handlungsfelder zur Verbesserung der Integration von Flüchtlingen zu definieren und Schritte zur praktischen Umsetzung zu entwickeln. Daran sollten sich ehrenamtliche Helfer*innen, Vertreter*innen der gemeindlichen Gremien, des Landkreises, der Kirchengemeinden, der Sportvereine, der Schulen, der Kindergärten, des Gewerbevereins, des Kreisausländerbeirats sowie weitere Akteur*innen beteiligen. Denn wir wissen, dass Integration nur durch Teilhabe an allen Bereichen des Lebens gelingen kann.

Wir sehen die Gemeinde in der Pflicht, die Bevölkerung regelmäßig und umfassend über aktuelle Entwicklungen zum Thema Flüchtlinge in Biebertal zu informieren. Ein erster Schritt ist hier die Einführung einer entsprechenden Rubrik in den Biebertaler Nachrichten zu den Aktivitäten in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe.

Die Flüchtlinge sind grundsätzlich nicht mit den Gepflogenheiten und den Regeln des täglichen Lebens in Deutschland bzw. in Biebertal vertraut. Wir möchten ihnen daher die Ankunft in Biebertal durch Orientierungsseminare erleichtern. Inhalte dieser Seminare sollten Verhaltensregeln im täglichen Miteinander, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Vorstellung des Grundgesetzes, Informationen über Sprachkurse, Beratungsstellen, Behörden, Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsregeln, Mülltrennung, Hausarztsystem etc. sein. Idealerweise sollten diese Kurse auch aufgrund der sprachlichen Barrieren durch bereits länger in Biebertal ansässige Flüchtlinge oder ehemalige Flüchtlinge sowie durch Ehrenamtliche durchgeführt werden.Die Gemeinde Biebertal soll diese Kurse im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell und/oder organisatorisch unterstützen. Dazu zählt auch das Akquirieren möglicher Fördermittel des Landes Hessen oder des Bundes.

Wir möchten das Themenfeld der Integration der Flüchtlinge fest in der politischen Arbeit in Biebertal etablieren und dem Sport-, Kultur- und Sozialausschuss zuordnen.Die Gemeinde muss regelmäßige Begehungen der Gemeinschaftsunterkünfte durch Beauftragte des Landkreises einfordern. Die festgelegten Ausstattungsstandards müssen eingehalten werden, dies ist momentan nicht in allen Punkten der Fall.Der seitens der Gemeinde benannte Koordinator für Flüchtlinge soll als Vermittler zwischen den Ehrenamtlichen, den Flüchtlingen und den Behörden sowie den Vereinen und der Öffentlichkeit fungieren. So kann die Gemeinde beispielsweise ehrenamtlich tätige Personen bei Forderungen gegenüber dem Landkreis oder aber die Arbeit mit den Vereinen unterstützen.

Bisher gab es in Biebertal noch keine fremdenfeindlichen Vorfälle. Das soll auch so bleiben!

Wir setzen uns für ein klares Bekenntnis der gemeindlichen Gremien gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ein. Rechtsextremistischen Tendenzen muss — vor allem auch im Bereich der Jugendarbeit — konsequent vorgebeugt werden.

Denn: Biebertal ist bunt, tolerant, vielfältig und GRÜN.

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